Führung beginnt dort, wo die Routine endet
Offizier beim Österreichischen Bundesheer zu werden bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, über sich hinauszuwachsen und echte Führung zu leben. Zwei Wege führen dorthin – als Berufsoffizier oder Milizoffizier. Der erste Schritt: die Einjährig-Freiwilligen-Ausbildung (EF-Zeit).
Manche Entscheidungen sind mehr als bloße Ja/Nein-Entscheidungen; sie sind Weichenstellungen und geben dem Leben Richtung, Sinn und Tiefe. Offizier beim Österreichischen Bundesheer zu werden, ist genau so eine Entscheidung. Sie steht für Verantwortung, Mut und den Willen, über den Alltag hinaus etwas zu bewegen. Der Weg dorthin beginnt mit der Einjährig-Freiwilligen-Ausbildung, der sogenannten EF-Zeit. Es ist der erste Schritt in eine neue Rolle, die fordert und nachhaltig prägt. In dieser intensiven Anfangszeit der Ausbildung zum Offizier im Österreichischen Bundesheer wächst man nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Aus Interesse wird Überzeugung, aus Theorie gelebte Praxis.
Man lernt, was es heißt, Haltung zu bewahren, im Team zu führen – und dann zu entscheiden, wenn es darauf ankommt. Im Bundesheer ist Führung kein theoretisches Modell, sondern Teil des täglichen Handelns. Sie findet im Team statt – in Situationen, die oft schnelle und klare Entscheidungen erfordern. Gerade dann zeigt sich, wie wichtig Verlässlichkeit, Übersicht und Verantwortung sind – für die gemeinsame Aufgabe und für die Sicherheit unseres Landes.
Der Weg dorthin ist anspruchsvoll und herausfordernd, aber voller Sinn und Perspektive. Es ist ein Leben, das nicht nur prägt, sondern auch bleibende Erfahrungen und Momente hinterlässt.

Zwei Wege, ein Ziel: Verantwortung übernehmen
In die Offizierslaufbahn führen zwei Wege – als Berufsoffizier oder als Milizoffizier. Beide Optionen sind fordernd, beide verlangen Charakter, Haltung und Entschlossenheit. Und beide bieten die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln – fachlich wie persönlich. Doch sie bieten auch Flexibilität für unterschiedliche Lebensmodelle.
Wer sich hauptberuflich der militärischen Laufbahn widmen möchte, entscheidet sich für den Weg des Berufsoffiziers. Wer hingegen zivile Ziele verfolgt, aber trotzdem einen Beitrag zur militärischen Sicherheit leisten möchte, findet in der Milizoffizierslaufbahn die ideale Möglichkeit. Beide Wege erfordern Engagement, bieten aber auch jede Menge Chancen zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung.
Der Einstieg: die EF-Ausbildung – mittendrin ab Tag eins
Führung lernt man nicht im Seminarraum, sondern dort, wo sie wirklich zählt – in der Praxis. Deshalb beginnt die Offiziersausbildung mit der EF-Zeit. Diese lässt sich ideal mit dem Grundwehrdienst kombinieren und bietet einen strukturierten, fordernden und zugleich fördernden Einstieg in eine militärische Karriere.
Von Beginn an heißt es: Raus aus der Komfortzone und rein ins echte militärische Leben! In den ersten fünf Monaten durchlaufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine intensive Grundausbildung. Dabei stehen allgemeine Inhalte im Mittelpunkt – darunter Waffen- und Schießdienst, Gefechtsdienst, Sicherung, sowie Marsch und Sport. Gleichzeitig lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und im Team zu funktionieren. Daran schließen sich für Berufsoffiziersanwärter sieben Monate an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns an – einem der Ausbildungs-Kompetenzzentren des Österreichischen Bundesheeres. Die Ausbildung dort folgt modernen Prinzipien der Erwachsenenbildung und legt neben fachlichem Know-how besonderen Wert auf soziale Kompetenz. Was hier gelehrt wird, wird sofort in die Praxis umgesetzt – direkt und intensiv.
Studiere Führung – und lebe sie
Wer sich für eine Laufbahn als Berufsoffizier entscheidet, geht nach seiner EF-Ausbildung nicht einfach in den Hörsaal, sondern in eine Ausbildung, die Theorie und Praxis, Disziplin und Charakterbildung optimal miteinander verbindet. Der letzte und zugleich längste Abschnitt der Offiziersausbildung führt an die renommierte Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt – eine Institution mit einer langen Geschichte und einem klaren Blick in die Zukunft. Dort beginnt das dreijährige Studium „Militärische Führung“: Ein sechssemestriger Bachelorstudiengang, der militärische Praxis eng mit theoretischem Wissen kombiniert. Neben der Vermittlung von Führungstechniken werden auch grundlegende Kenntnisse in Bereichen wie Recht, Psychologie, Kommunikation und internationaler Zusammenarbeit gelehrt. Ein Auslandssemester sowie ein Berufspraktikum erweitern zusätzlich den Horizont. Für Interessierte an digitaler Technik bietet sich zudem die Möglichkeit, sich für die IKT-Offizierslaufbahn zu entscheiden und „Militärische Informations- und Kommunikationstechnologische Führung“ zu studieren.
Ein zentrales Element der Ausbildung ist der Truppenoffizierslehrgang, welcher zwischen den Fachhochschulsemestern stattfindet. In diesem praxisorientierten Teil der Ausbildung werden jene Kompetenzen vermittelt die zur Aufgabenerfüllung als Kommandant Fachoffizier, sowie Ausbilder im Einsatz sowie im Rahmen der Einsatzvorbereitung notwendig sind. Im letzten Semester des Studiums erfolgt dann die waffengattungsspezifische Ausbildung der neuen Führungskräfte. Dabei lernen sie beispielsweise, einen Kampfpanzer zu bedienen und taktisch einzusetzen, den Luftraum zu überwachen, Einheiten und Verbände mit allem Notwendigen zu versorgen oder Cyberangriffe effektiv abzuwehren. So wird sichergestellt, dass zukünftige Offiziere nicht nur theoretisch bestens ausgebildet sind, sondern auch in der Truppe Verantwortung übernehmen und Führung ausüben können.
Das Beste daran: Während des Studiums gibt es ein monatliches Gehalt von rund 3.000 Euro brutto – keine Studiengebühren, keine Zusatzjobs. Volle Konzentration auf die Zukunft. Am Ende wartet nicht nur ein akademischer Abschluss („Bachelor of Arts in Military Leadership“ oder „Bachelor of Science in Military ICT Leadership“), sondern auch der Dienstgrad Leutnant – der Schlüssel zu fast allen Führungsfunktionen im Bundesheer.