Miliz macht mehr Heer
Soldatinnen und Soldaten der Miliz sind ein unverzichtbarer Teil des Österreichischen Bundesheeres. Sie leisten Seite an Seite mit aktiven Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst und erfüllen dieselben Funktionen. Dabei sind sie in der einzigartigen Lage, das Wissen aus zwei Welten miteinander zu verbinden: Denn normalerweise stehen sie im zivilen Erwerbsleben und bringen daraus ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in den militärischen Dienst ein und wirken so an der Zukunftsfähigkeit des Bundesheeres mit. Im Gegenzug profitieren sie in ihrem Berufsleben von einer militärisch erlernten, strukturierten Arbeitsweise, was sie belastbar und reaktionsschnell macht.
Bürger und Bürgerinnen in Uniform
So lässt sich das Miliz-Modell ganz einfach auf den Punkt bringen. Dass Männer und Frauen, die ihren Grundwehr- oder Ausbildungsdienst bereits geleistet haben, neben ihrem Beruf freiwillig weiterhin im Bundesheer Aufgaben für Österreich übernehmen, ist heute wichtiger denn je. Denn die Gefahren für unser Land werden nicht kleiner. Cyberattacken, Terrorismus, unkontrollierte Massenmigration, Blackouts oder Naturkatastrophen erfordern starke und professionell ausgebildete Einsatzkräfte. Da ist es wichtig, dass das Bundesheer immer die volle Durchhaltefähigkeit hat – und dass zum Beispiel kritische Infrastrukturbereiche, wie unsere Energieunternehmen, bestens geschützt sind. Aber auch bei sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsätzen wie der Grenzraumüberwachung, bei der Katastrophenhilfe oder bei Auslandseinsätzen zur Friedenssicherung spielen Österreichs Bürgerinnen und Bürger in Uniform eine wichtige Rolle.
Experten gesucht
Im Bundesheer gibt es auch Militärexperten zu verschiedensten Themenbereichen, Ärzte, Veterinäre und Psychologen. Für diese Funktionen ist nicht die militärische Ausbildung, sondern die zivile Expertise vorrangig. Ob Biochemiker, Werkstoffprüfer oder Geoarchäologe – die Liste der fürs Bundesheer relevanten Berufsbilder ist lang. Durch Fachkompetenz hat jeder die Chance, das Bundesheer mit Wissen und Erfahrung als Experte zu unterstützen.
Reaktionsmiliz – die Miliz in höherer Bereitschaft
Die Aufbietung der Miliz im Rahmen des Covid-19 Einsatzes im Jahr 2020 und die Beurteilungen verschiedenster Zukunftsszenarien haben gezeigt: Teile der Miliz sollen nach Alarmierung rascher in den Einsatz gehen können, um noch schneller auf Krisen und Katastrophen reagieren zu können. Die Reaktionsmiliz soll dies durch eine höhere Bereitschaft sicherstellen. Sie soll nach kurzer Einsatzvorbereitung innerhalb von 48 bis maximal 72 Stunden für den Einsatz bereit sein und die präsenten Kräfte des Bundesheeres unterstützen. Die Soldaten der neunen Milizeinheiten verpflichten sich für drei Jahre, jederzeit binnen 48 Stunden einzurücken. Natürlich wird diese höhere Bereitschaft auch entsprechend, mit einer Prämie von 6.000 € im Jahr, entlohnt. Die Miliz in höherer Bereitschaft wird an drei Standorten in Österreich gebildet: in Amstetten, Horn und Spittal an der Drau.
Zielgruppe für die Reaktionsmiliz sind alle Wehrpflichtigen des Milizstandes sowie Frauen in Miliztätigkeit mit Hauptwohnsitz im Inland. Mehr Informationen zur Reaktionsmiliz unter
Mehr Heer zahlt sich aus
Vom Mehrwert der Miliz profitiert nicht nur ganz Österreich, sondern auch alle, die sich freiwillig zur Miliz melden. Denn das Aus- und Weiterbildungsangebot der Miliz ist hochwertig – und erschließt einem den spannenden „Jobspace“ Bundesheer. Die Bandbreite reicht von technischen Ausbildungen über IT-Know-how bis zur Ausbildung als militärische Führungskraft. Damit kann man später auch im zivilen Berufsleben punkten und Karriere machen. Für die Miliz spricht auch die attraktive Entlohnung – und zwar von Anfang an: Zusätzlich zum Monatsentgelt gibt es bei der freiwilligen Meldung zu Milizübungen aktuell rund 490 Euro ab Beginn des Grundwehrdienstes. Bei freiwilliger Meldung zur Milizkaderausbildung kommen nochmals weitere 245 Euro ab dem ersten Monat des Grundwehrdienstes dazu. Dass sich mehr Heer auch finanziell auszahlt, zeigt übrigens auch das Modell „Mein Dienst für Österreich“: Damit kann man sich direkt nach dem Grundwehrdienst für drei Monate zur weiteren Ausbildung und zum Einsatz im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz verpflichten - und erhält dafür rund 3.700 Euro monatlich.
Interessant an der Miliz als „Sicherheits-Netzwerk“ für Österreich sind auch ihre Qualitäten als persönliches Netzwerk: Bei den alle zwei Jahre stattfindenden Übungen treffen sich Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Teilen von Wirtschaft und Gesellschaft, um ihr militärisches und fachliches Know-how zu erweitern. Umso wichtiger ist es, dass Österreichs Miliz dank verbesserter Rahmenbedingungen einfach mehr „heer“ macht.